Der Ford Fiesta feiert seinen 40. Geburtstag: Im Mai 1976 rollte der erste Ford Fiesta im Ford Werk in Saarlouis vom Band. Im Oktober 1979 nahm Köln die Produktion des beliebten Kleinwagens auf. Damit begann die Geschichte für einen der beliebtesten Kleinwagen.
Aufgrunde der immer größeren Beliebtheit kamen auch noch das Ford-Werk in Valencia, als auch das Werk im britischen Dagenham dazu. Insgesamt produzierte Ford in den 40 Jahren seit Produktionsbeginn rund 16,8 Millionen Ford Fiesta. Mehr als 8 Millionen davon liefen alleine im Kölner Ford-Werk vom Band, das mittlerweile europäisches Stammwerk für den beliebten Kleinwagen ist. Die aktuelle siebte Generation wird in rund 70 Länder exportiert. Neben den europäischen Märkten auch in weit entfernt gelegene Ziele wie Australien, Tahiti, Japan und die Vereinigten Arabischen Emirate. Aktuell liegt die Produktionsrate im Kölner Ford-Werk bei 1.700 Ford Fiesta am Tag.
In seinen vier Jahrzehnten hat die Kleinwagen-Baureihe eine bemerkenswerte Erfolgsgeschichte hingelegt. Der Ford Fiesta war nicht nur in 2015, sondern auch in den drei Jahren zuvor Europas meistverkaufter Kleinwagen. Weltweit wurde der Ford-Fiesta zudem mehr als 40 Mal ausgezeichnet – vom „Goldenen Lenkrad“ über das „Auto der Vernunft“ bis hin zum renommierten Design-Preis „Red Dot Award“.
Die steile Karriere des, in der Planungsphase Projekt: „Bobcat“ genannten Fiesta, begann im Sommer 1976 mit drei Motoren und einem niedrigen CW-Wert von nur 0,42. Somit besaß der kompakte Ford den besten Luftwiderstandswert im gesamten Kleinwagensegment. Im Jahr 1977 startete ein 55 PS starkes Modell zu einem Rekordversuch. In einer Nonstop-Autobahnfahrt, nur unterbrochen für Inspektionen, Tankstops und Reifenwechsel, im Dreieck Köln-München-Hamburg zeigte der Kleine, was Zuverlässigkeit bedeutet. Insgesamt wurden innerhalb von 131 Tagen und Nächte ganze 301.741 Kilometer mit einem Durchschnittsverbrauch von nur 7,2 Litern abgespult. Das Durchschnittstempo dabei lag bei 106km/h. Es war ein großer Erfolg für alle Beteiligten.
Im Jahr 1979 startete ein Ford Fiesta bei der Rally Monte Carlo mit dem Finnen Ari Vatanen am Steuer. Die Ford-Motorsportabteilung in Köln hatte den Wettbewerbs-Fiesta unter Hochdruck aufgebaut und heraus kam ein 800 Kilogramm leichter Sportler mit Differenzialsperre, der es auf einen sensationellen zehnten Platz schaffte. Im gleichen Jahr konnte der Motorsportbegeisterte Besitzer bei der ins Leben gerufenen RS-Abteilung ein spezielles Tuning-Kit ordern. Ab sofort war auch sportliches Zubehör, wie breite Alufelgen, ASS-Sportsitze, Doppelvergaseranlagen und Karosserieanbauteile, auch für den kleinen Ford im Programm. Da das Interesse an diesem Zubehör sehr hoch war, reagierte Ford im Jahr 1981 und bot den Fiesta auch in der stärksten Version XR2 an. Er besaß eine auffällige Karosserie mit Verbreiterungen, Front und Heckspoiler und (den sogenannten Pepperpot) Alufelgen. Der Motor hatte einen Hubraum von 1,6 Litern und eine Leistung von 84 PS.
Der Ford Fiesta wurde immer öfter auf Motorsportveranstaltungen eingesetzt. Nach dem fulminanten Ergebnis bei der Rally Monte Carlo gab es ebenfalls Einsätze bei der Deutschen Rallymeisterschaft und 1982 sogar eine eigene Rennserie unter dem Titel „Fiesta-Ladies-Cup“. Im Rahmenprogramm der Deutschen Automobil Rennsportmeisterschaft (DRM) und der Tourenwagen-Europameisterschaft fuhren zwanzig Teams um den Sieg. Die Fahrzeuge wurden von Ford gestellt und hatten knapp 90 PS waren rund 180km/h schnell. Sie besassen Überrollkäfig, Feuerlöscher und Hosenträgergurte. Durch die technische Gleichheit der Fahrzeuge erfreute sich die Rennserie großer Beliebtheit. Es wurde um jeden Meter von den Damen hart gekämpft.
1983 kam die 2. Generation auf dem Markt. Das neue Modell wurde optisch dem großen Bruder „Sierra“ näher gebracht. Die Haube wurde heruntergezogen und aus dem ursprünglichen großen Kühler wurde ein schmaler Lufteinlaß. Die Karosserie wurde vor allem vorne deutlich abgerundet und es gab neue rechteckige Scheinwerfer. Damit sank der CW-Wert von ehemals 0,42 auf nur noch 0,40. Auch die Motorenpalette wurde erweitert. Sie wurde durch einen 54 PS Diesel, der übrigens Einzige in dieser Fahrzeugklasse war, ergänzt.
Im Jahre 1984 feierte Ford den 3 Millionsten Fiesta. Sparsamkeit, Umweltschutz und Nutzwert waren seine grössten Tugenden. Seit 1986 waren die ersten benzingetriebenen Fahrzeuge mit einem Katalysator zu erwerben. Bereichert wurde der MK2 wieder durch die komfortable Modellvariante Ghia und dem sportlichen XR2. Und auch die Ladies-Cup Rennserie wurde fortgeführt.
Es entstanden immer mehr Firmen die einiges an Tuning-Zubehör für den Fiesta anboten. Auch Breitbau-Kits aus GFK waren vereinzelt erhältlich, die bekanntesten Anbieter waren Richter-Motorsport, Suhe, Wolf, Stoffler, Mohag und Schult. Aber auch an Leistungsverbesserungen gab es Einiges. Das Angebot reichte von einfachem Motortuning mit anderen Nockenwellen über Zylinderkopfbearbeitung, Doppelvergaseranlagen, Auspuffanlagen, Hubraumerhöhung bis hin zum Turboumbau für den 1,6-Liter-Dieselmotor. Auf Basis des Fiesta wurden von einigen Firmen auch Cabrioumbauten angeboten, die bekannteste war die der Firma Bieber aus Borken.
Die nachfolgende dritte Fiesta-Generation war dieses mal kein Facelift mehr, sondern eine grundlegende Neuentwicklung. Optisch gab es kaum noch Ähnlichkeiten zum vorherigen Modell. Er wurde deutlich grösser und breiter und er war ab sofort auch als Fünftürer erhältlich. Technisch bekam er ein völlig neu entwickeltes Fahrwerk und eine neue Motorenpalette. Ein Seitenaufprallschutz und die verbesserte Sicherheitszelle trugen den immer grösser werdenden Sicherheitsbewußtsein Rechnung.
Aber auch die Motorenpalette wurde abermals erweitert. Neben dem weit verbreiteten 1,1er gab es einen 1,4S und den optisch unauffällig aussehenden 1,8S. Aber auch der XR2i war wieder dabei. Diesesmal mit Einspritzung und erstarkten 103 PS. Sein Äusseres machte jedem klar, dass hier kein Einkaufswagen wütet. Die Spitze der Nahrungskette war der in Deutschland leider nicht vertriebene RS-Turbo mit 133 PS. Desweiteren sollte man auch noch den Fiesta Futura erwähnen. Er war ein weiteres sportliches Modell des Fiesta, dass ausschließlich mit drei Türen und wahlweise mit dem 1,4l Motor mit 73 PS oder dem neuen 1,6l 16V-Motor mit 88 PS verfügbar war. Äußerlich unterschied sich der Futura durch eine in Wagenfarbe lackierte geänderte Frontstoßstange mit integrierten Nebelscheinwerfern und einen Dachspoiler. Breitere Reifen in der Dimension 185/55R14 gehörten ebenso zum serienmäßigen Lieferumfang wie eine Servolenkung, ein Sportfahrwerk, Metallic-Lackierung, ein Drehzahlmesser und ein Leder-Sportlenkrad.
1996, zum zwanzigsten Geburtstag des Ford Fiesta gab es abermals eine Runderneuerung. Das neue Modell hatte nur noch die Bodengruppe mit seinem Vorgänger gemeinsam. Die Karrosserie wurde runder und auch moderner und war bei Mazda mit einigen kleinen Veränderungen auch als „121“ verfügbar. Er wurde jedoch ebenfalls bei Ford in Köln gebaut. Die XR2-Version gab es bei diesem Modell nicht mehr. Die sportlichen Versionen hiessen fortan GT, hatten aber nur noch 1,4l Motoren und 90 PS.
Im Jahre 1999 wurde der Fiesta abermals überarbeitet. Vor allem an Front der Front fallen sofort die neuen Scheinwerfer und der geänderte Kühlergrill, die Motorhaube und die Stoßstangen auf. Hinten beschränkten sich die Änderungen hauptsächlich auf die Stoßstange. Die Motorisierungen blieben nahezu identisch. Dieses Modell gab es allerdings nur zwei Jahre lang zu kaufen, bis es durch die sechste Generation ersetzt wurde.
Die nächste umfangreiche (sechste) Revidierung des Fiesta stand dann im Jahr 2001 an. Wieder wuchs der Fiesta in Länge und Breite. Gurtstraffer, Seitenaufprallschutz, vier Airbags und ABS gehörten nun zur Grundausstattung. Aufgrunde des höheren Gewichtes war die kleinste Motorisierung nun der 1,3l mit 60PS.
Im Oktober 2005 folgte dann wieder die Modellpflege mit geänderten Stoßstangen, anderen Scheinwerfern und einem hochwertiger anmutenden Innenraum. Die Motoren wurden jedoch nicht geändert. Stärkste Motorisierung war der Duratec-HE im seit 2005 verkauften sportlichen ST-Modell mit 2 Liter Hubraum und 150PS. Endlich bot Ford wieder einen Fiesta mit ordentlich Bums an.
2008 begann im Ford-Werk in Köln die Fertigung der siebten Fiesta-Generation. Ende des Jahres nahm auch das neue Werk im chinesischen Nanjing und 2009 das Werk im spanischen Valencia die Produktion auf. Zur Markteinführung gab es vier Ottomotoren mit 60 bis120 PS, sowie einen Dieselmotor mit 90 PS. Der Sport S wurde ab Mai 2011 als ein sportlicheres Editionsmodell angeboten. Der Fiesta Sport S war nur dreitürig und in den Farben Indianapolis-Blau Metallic oder Frost-Weiß erhältlich und durch Sportstreifen in der jeweils anderen Farbe zu erkennen. Desweiteren hatte er einen großen Dachspoiler, eine integrierte Spoilerlippe sowie einen sportlich gestalteten Kühlergrill an der Front, Seitenschweller, einen Diffusor am Heck und zwei Endrohre. Im Innenraum waren beheizte Sportsitze und Velours-Teppichfußmatten vorhanden. Außerdem hatten die Pedale Aluminium-Auflagen. Auch technisch gab es einige Änderungen: Projektions-Linsen-Scheinwerfer, ein Sportfahrwerk, Nebelscheinwerfer und einen 1,6l Motor, der 134 PS leistete.
Stärkste Variante des Fiestas ist der ST. Er ist Nachfolger des Fiesta ST von 2005. Mit Hilfe eines Turboladers leistet der 1,6l EcoBoost-Motor 182 PS, und ist mit einem Kraftstoffverbrauch von 5,9 Liter Superbenzin auf 100 km sparsamer als der Vorgänger mit 2,0l Duratec-Motor. Der Wagen ist im Vergleich zu den anderen Fiesta-Modellen um 15 Millimeter tiefergelegt, mit einem 6-Gang-Schaltgetriebe ausgestattet, beschleunigt in 6,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 220 km/h. Äußerlich unterscheidet er sich durch den großen, trapezförmigen Kühlergrill, die Heckschürze mit großem Diffusor-Einsatz und eine Doppelrohr-Auspuffanlage von den anderen Modellen. Im Februar 2013 startete die Produktion des Fiesta ST, der in fünf verschiedenen Farben erhältlich ist.
Quelle: Ford, Wikipedia
Noch ein Hinweis in eigener Sache:Für alle Fahrer eines Ford Fiesta der Modelle MK1 bis MK3 möchte ich hier noch einmal auf unser Classic-Ford-Event-NRW am 18.09.2016 aufmerksam machen. Wir werden einen Sonderbereich extra für diese Modelle bereithalten. Wir freuen uns auf Euren Besuch!